Die drei Grundpfeiler einer datengetriebenen Verwaltung
Die digitale Transformation verändert seit Jahren die Wirtschaft – Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen (ML) treiben Innovationen auf Unternehmensebene massiv voran. Im öffentlichen Sektor hingegen ist dieser Wandel noch im Aufbau: Behörden stehen vor der Aufgabe, Datenstrategien nicht nur zu entwickeln, sondern auch in skalierbare und nutzbare Strukturen zu überführen.
Aus den vielen Projekten, die Google weltweit mit öffentlichen Institutionen begleitet hat, lässt sich ein praxisorientierter Rahmen ableiten. Dieser besteht aus drei wesentlichen Handlungsfeldern, die Regierungen helfen können, datengestützte Prozesse systematisch zu verankern:
1. Ein digitales Datenportal als Dreh- und Angelpunkt
Im Zentrum steht die Etablierung einer zentralen Plattform, die den strukturierten Zugang zu Verwaltungsdaten ermöglicht. Ziel ist ein digitales Ökosystem, in dem sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Unternehmen gezielt und unkompliziert Informationen finden, nutzen und weiterverarbeiten können.
Zentrale Anforderungen:
• Eine konsolidierte Anlaufstelle für öffentliche Datenquellen verschiedenster Ebenen – lokal, regional, national.
• Einheitliche Metadatenstrukturen und leistungsfähige Suchfunktionen, die gezielte Recherchen ermöglichen.
• Zugriffsmodelle, die sowohl offene als auch geschützte Daten berücksichtigen, inklusive klarer Rollen- und Rechtesysteme.
• Bereitstellung vielfältiger Dateitypen: von klassischen Tabellen bis hin zu Videoinhalten oder raumbezogenen Daten.
• Schnittstellen (APIs), die es Entwicklern ermöglichen, Anwendungen direkt auf Basis dieser Daten zu realisieren.
2. Ein zentrales Steuerungsteam als Katalysator
Damit eine solche Plattform nicht nur existiert, sondern auch nachhaltig betrieben und weiterentwickelt wird, braucht es ein ressortübergreifendes Team mit klarer Mission. Diese Einheit übernimmt die Koordination, Governance und strategische Ausrichtung des Datenportals.
Kernaufgaben dieses Teams:
• Verantwortung für Aufbau, Betrieb und Weiterentwicklung der Dateninfrastruktur.
• Definition von Mehrwerten – beispielsweise durch schnellere Verwaltungsprozesse oder bessere Servicequalität.
• Entwicklung von Zielgrößen und KPIs, mit denen Fortschritt und Nutzen transparent gemacht werden können.
• Schaffung verbindlicher Regeln zu Datenstandards, Formaten und Verantwortlichkeiten.
• Unterstützung der Behörden durch Qualifizierungsangebote und Anreizsysteme zur Datennutzung.
• Zusammenarbeit mit Technologiepartnern für Implementierung, Betrieb und Beratung.
3. Behörden als aktive Datenakteure
Fachabteilungen, Ministerien und kommunale Einrichtungen sind nicht nur Nutzer, sondern auch Lieferanten relevanter Informationen. Ihre Rolle besteht darin, Datenbestände verantwortungsvoll zu pflegen und nutzbar zu machen – sowohl für interne Zwecke als auch zur Weitergabe über die zentrale Plattform.
Wichtige Aufgaben auf dieser Ebene:
• Aufbau von Analysekompetenzen, insbesondere im Umgang mit KI-Tools und datenbasierten Entscheidungshilfen.
• Etablierung eines professionellen Datenmanagements mit Fokus auf Qualität, Konsistenz und Datenschutz.
• Technische Anbindung an die Plattform und Integration bestehender Systeme in die Datenarchitektur.
• Identifikation von Datensätzen, die für eine breitere Nutzung innerhalb der Verwaltung oder durch die Öffentlichkeit freigegeben werden können.
• Ergänzung der zentralen Tools durch spezialisierte Anwendungen und Dashboards, die auf die konkreten Bedarfe der jeweiligen Organisation zugeschnitten sind.
Dieser Blogbeitrag erschien im Original auf https://cloud.google.com/blog/topics/public-sector/the-three-pillars-of-data-driven-government/