#128 - 40 %, 50 %, 60 % – die wahren Sparpotenziale in der Cloud

Cloud ist cool, AI ist heiß, aber Kosten? Nun ja, die sind selten sexy. Trotzdem bleiben sie das Dauerthema, das jedem CIO Kopfschmerzen bereitet. Steigende Preise bei SaaS-Anbietern, schrumpfende Budgets und steigende Erwartungen an die Digitalisierung. Das ist der Spagat, den viele Unternehmen aktuell meistern müssen. Doch genau hier zeigt sich: Wer seine Cloud-Strategie clever aufstellt, kann nicht nur sparen, sondern echte Mehrwerte schaffen.

Cloud, Souveränität, AI ist so ein Hype-Thema, aber Kosten ist kein Hype-Thema. Das ist ein Dauerbrenner.

Marc Achsnich Head of Cloud  synaigy GmbH

Wenn Flexibilität zur Kostenfalle wird

Viele Unternehmen geraten unbemerkt in einen Vendor Lock-in: bequeme Services hier, proprietäre Datenbanken dort – und irgendwann wird jeder Schritt teuer. Beispiele aus der Praxis zeigen, wie abrupt Preis- und Lizenzmodelle wechseln können (Stichwort: Broadcom/VMware), mit massiven Auswirkungen auf Opex-Planungen. Auch vermeintlich stabile Hyperscaler-Preise können Kostentreiber enthalten – etwa bei einzelnen Services oder neuen Abrechnungsmodellen. Wer das nicht kontinuierlich prüft, zahlt drauf, obwohl Alternativen verfügbar wären.

Strategie statt Stückwerk: So entkommst du dem Lock-in

Der Ausweg beginnt mit Transparenz: Welche Dienste binden dich, wo liegen die größten Blöcke, und was lässt sich austauschen? Proprietäre Datenbanken können oft durch Standardvarianten ersetzt werden (z. B. RDS MySQL statt Aurora), ohne Funktionalität zu verlieren. Dafür mit deutlich mehr Freiheit bei Hosting und Preisverhandlung.

Dazu kommen taktische Hebel beim aktuellen Anbieter: Reservierungen und Sparpläne können erhebliche Rabatte bringen. Doch echte Resilienz entsteht erst, wenn du wieder Wahlmöglichkeiten hast, also durch Multi-Cloud oder schrittweise Verlagerung einzelner Workloads.

Schnelle Hebel, großer Effekt:

  • Proprietäre Services identifizieren und Alternativen planen
  • Kostenblöcke priorisieren (Compute, Storage, Datenbanken)
  • Sparmodelle nutzen – ohne dich erneut festzuketten
  • Workloads für Multi-Cloud befähigen (Container, Portabilität)

Multi-Cloud rechnet sich – und öffnet Verhandlungsspielräume

Schon innerhalb einer Single-Cloud lassen sich über Sparpläne relevante Einsparungen erzielen. In Kombination mit Anbieterwechseln oder Multi-Cloud-Architekturen steigen die Potenziale deutlich. Vergleichsrechnungen mit OVHcloud zeigen etwa, dass bei typischen Unternehmenslandschaften Ersparnisse um 60 % möglich sind – auf Listenpreis- bzw. geplanten Sparpreis-Basis. Wichtig: Es geht nicht ums „Alles-oder-nichts“. Oft reichen erste Schritte – z. B. teure Storage-Workloads oder einzelne Datenbanken gezielt zu verlagern –, um spürbare Effekte zu erzielen und gleichzeitig Abhängigkeiten abzubauen.

Migration mit Augenmaß: Realistisch planen, smart priorisieren

Wie aufwendig ist der Umzug? It depends. Umfang, Architektur und Betriebsprozesse bestimmen Zeit und Budget. In realen Projekten können Transitionen über mehrere Jahre laufen – amortisieren sich aber, wenn die künftigen Opex deutlich sinken.

Der Schlüssel liegt im Vorgehen: kritische Systeme stabil halten, veränderbare Workloads zuerst bewegen, Kostenhebel konsequent nutzen. Parallel lohnt es sich, die Betriebsplattform zu vereinheitlichen (z. B. Kubernetes), um Portabilität und Wiederverwendbarkeit zu erhöhen.

Priorisierungs-Check für dein Migrationsboard:

  • Hohe Kostenwirkung bei moderatem Risiko zuerst
  • Portierbare Workloads (containerisiert) bevorzugt
  • Proprietäres „Nadelöhr“ früh entschärfen
  • Parallel: FinOps-Transparenz und KPIs etablieren

Dein Shortcut: Das Whitepaper als Entscheidungsgrundlage

Damit du nicht bei null starten musst, hat synaigy gemeinsam mit der TIMETOACT GROUP ein Whitepaper zusammengestellt. Es liefert die Argumentationslinie für Management und Tech-Teams, zeigt Unterschiede bei Anbietern (u. a. OVHcloud) und skizziert Wege vom Single- zum Multi-Cloud-Setup – inklusive Einstiegsszenarien, wenn du nicht „all in“ gehen willst. Das Dokument bündelt außerdem das, was im Alltag zählt: realistische Kostenbilder, Migrationspfade und Bewertungsmaßstäbe, mit denen du Architekturentscheidungen finanziell und technisch sauber absichern kannst.

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Hier ist der Inhalt:

Grandios, dass ihr wieder dabei seid zu einer neuen Folge von insights! Mein Name ist Joubin Rahimi und heute mit dabei, Marc Achsnich, einer unserer Fellows der TIMETOACT GROUP, hier auch zu sehen und für den Managed Service der synaigy und für die Kunden der synaigy zuständig. Hi Marc. Hi Joubin.

 

Wir haben uns ein Thema rausgepickt, was nicht das klassische Hype-Thema ist. Nicht? Ja, ich sage mal, Cloud, Souveränität, AI ist so ein Hype-Thema, aber Kosten ist kein Hype-Thema, das ist ein Dauerbrenner. Und mit der aktuellen Wirtschaftslage in einigen Branchen geht das ja noch mal weiter nach oben. Wie kann ich die Kosten senken? Auf der einen Seite, auf der anderen Seite ja mehr auch umsetzen. Digitalisierung ist das Thema. Und dann habe ich eventuell niedrigere Budgets. Ich habe SaaS-Anbieter, die die Preise erhöhen. Das ist ja total schwierig für IT-Leiter, CIOs, IT-Leiterinnen, die richtige Schritte nach vorne zu bewegen. Ich weiß aber, das Thema hat mir im Vögelchen zugezwitschert, dass du da eine Menge machst in dem Zuge und wir ja Kunden-Cases haben, die genau da sind und Auswege gefunden haben, dort was zu machen. Ist das ein Ankerpunkt für dich, da mal einzuhaken?

 

Das können wir so machen. Liegt der Ball auf dem Elfer. Genau. Also letztendlich ist einfach das Thema, dass es einfach auch Infrastrukturkosten gibt, die einfach irgendwann extrem teurer sind. Und das heißt, wir sprechen dann, auch jetzt um bildlich zu sein, jetzt irgendwann im Bereich von Mehrfamilienhäusern, die einfach Infrastruktur pro Monat oder pro Jahr kosten kann. Und dann ist halt die Frage: Ist es einfach notwendig, immer diesen riesen Kostenblock mit mir zu tragen?

 

Oder kann man da andere Lösungen finden, um einfach dann eine schönere

Marge zu bekommen? Der wird auch immer höher. Also ich habe das Gefühl, Infrastruktur, jedes Jahr ein bisschen was drauf und Zinses Zins macht es dann halt schon auch teuer, wenn du sechs, sieben Jahre immer noch ein bisschen erhöhst, sind es halt nach sechs, sieben Jahren halt schon vielleicht auch 50% mehr. Ja, tatsächlich trügt da so ein bisschen das Bild. Das war auch etwas, was ich vermutet hatte, aber wenn man in die Statistiken schaut, ist das tatsächlich nicht so, dass wir jetzt beispielsweise AWS und Co. Jedes Jahr die Instancekosten immer wieder erhöht.

 

Das ist tatsächlich nicht so. Die tun auch sehr viel dafür, dass die gleich bleiben, aber es gibt dennoch Nuancen, wo das passiert. Beispielsweise, dieses Jahr kam es jetzt bei den Lander Services von AWS raus, das nennt sich Call Start. Das war am Anfang umsonst. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Aws wirbt selber damit, dass das die meisten gar nicht merken, sprich von 1%. Ich habe Studien gelesen, da reden sie von 20% teure Kosten. Es ist aber auch so, dass man neben diesem Block auch die Vendorlog in spezifischen Kosten hat. Das heißt, da einer der schönen Beispiele ist, ist einfach der Aufkauf von VMware mit Broadcom. Da gibt es zum Beispiel die Syspe, die hat da angeklagt, dass sie rund 1.500 % Preiserhöhung veranschlagt haben, weil die einfach von Tag eins auf den nächsten Tag ein anderes Preismodell eingeführt haben. Und das kann einfach dazu führen, dass du dann auf einmal extrem große Probleme kriegen kannst.

 

Und wie ist der Ausweg daraus Also wie gehe ich dann voran?

 

Es kommt drauf an, wie sehr du dich schon in so einen Vendor-Login manövriert hast. Also wir haben tatsächlich auch Use Cases bei Kunden. Da redet man über eine hohe sechsstellige Zunge, um einfach sich da wieder rauszukaufen. Und auf der Basis ist dann die Frage: Wenn man sich so da rauskauft, wird es dann auf der anderen Seite quasi so günstig, dass es dann noch rentabel ist. Was bedeutet denn „Vendor Login" in dem Fall? Vendor Login heißt, wenn du Services von Providern nutzt, die auf dem ersten Blick sehr komfortabel wirken, aber auf dem zweiten Blick dann dich auf der Basis dann so eingeschränkt haben, dass du dann nicht mehr da rauskommst. Also wenn ich so die Lambda Services beispielsweise nutze.

 

Genau. Lambda ist einer der Beispiele. Genau, also Lambda sind klassische Beispiele. Auf der anderen Seite, um jetzt bei AWS zu bleiben, gibt es Datenbanken, die einfach AWS-spezifische Datenbanken sind. Ist in dem Fall eine Aurora. Die kann sehr, sehr viele gute Vorteile haben, hat auch teilweise Punkte, wo du sagst, das macht jetzt die Prozentpunkte aus, die dann auch wirklich das Wert sind, aber du könntest es genauso dann auch auf AWS mit einer MySQL als RDS machen. Dann hättest du dann diesen Migrationspart vielleicht weniger. Und wie kann ein Unternehmen jetzt von den Kosten runterkommen? Welche Möglichkeiten gibt es da?

 

Einerseits ist es die Frage, welche Strategie ich habe. Wenn ich eine reine Single-Cloud-Strategie habe, dann ist das so, dass ich schauen kann und beispielsweise, ich bin bei jetzt Azure beispielsweise, gibt es doch unterschiedliche Wege, wie ich jetzt meine Infrastruktur bei Azure verbessern kann. Das heißt, da kriegt man Nuancen, die man anders hinbekommen kann. Man kann beispielsweise dann auch die Azure Functions nehmen, die bewerten, ist das ein Kostentreiber und die dann durch Kubernetes ersetzen, beispielsweise. So kriegt man dann Punkte hin. Man kann in Richtung Sparpläne gehen, um dann einfach die Preise runterzupacken. Das heißt, da sind viele Prozentpunkte hin. Da kriegst du bis zu 40, 50% deine Kosten von diesem Hyperscaler auch reduziert. Und dann ist es so, dass du von diesen 40, 50% tatsächlich auch noch mal 60% weitersparen könntest, wenn du von in eine Single-Strategie, in eine Multi-Cloud-Strategie gehst oder einfach den Hyperscaler komplett wechselst.

 

Wie aufwendig ist der Wechsel von einem Hyperscaler?

 

Also das geht ja … It depends. Also am Ende ist die Frage: Wie viel Infrastruktur hast du da? Wir haben Use Cases, da geht eine Transition jetzt die nächsten drei Jahre. Das sind Millionen von Kosten, die sich aber dann wiederum in weiteren Jahren wieder amortisiert haben. Gibt es so eine Daumenregel, wie viel günstiger das sein kann, wenn du auf eine andere Plattform gehst? Wir haben beispielsweise mit der OVH das gerechnet. Es gibt ja unterschiedliche Arten von Clouds, sei es eine Bare-Metal Cloud, eine Public Cloud, eine Private Cloud. Und dort haben wir einen Use-Case uns aufgebaut, eines wirklichen virtuellen Warenkorb, einer fiktiven Umgebung, die auch nicht klein ist. Das heißt, wir sind von 100 Anwendungen ausgegangen und kommen da zu dem Punkt, dass wir bei einer Komplettmigration von einem Hyperscaler zu OVH 60% der Kosten sparen können.

 

Auf Listenpreisebene dann, oder?

 

Genau, auf Listennpreisebene beziehungsweise sogar auch auf die eingeplanten Sparpreise. Das heißt, am Ende, wenn man sehr, sehr große Infrastrukturkosten hat, dann öffnet sich irgendwann noch ein individuelles Preisbuch dann auch bei den Hyperscalern. Aber in diese Ebene müsste man erst mal reinkommen. Aber das heißt, auf der Basis haben wir erst mal die Autonormal-möglichen Preise verglichen.

 

Und was wäre so der nächste sinnvolle Schritt, den jetzt die Zuhörer und Zuschauer machen könnten, wenn die sagen: „Ich will mir das mal genauer angucken.

 

Wir haben dafür einen Whitepaper geschrieben. Genau. Was steht denn da drin? Das Whitepaper zeigt einmal auf, warum es wichtig ist, sich damit Gedanken zu dort, darüber Gedanken zu machen. Es zeigt darüber auf, was OVH anders macht, weil am Ende ist OVH eine Option, wie das funktionieren kann. Wir zeigen das Portfolio, welches möglich ist, wie das möglich ist und zeigen dann am Ende einen Sneak Peek, auch, welche Option es gibt, weil es muss halt nicht immer die volle Power OVH sein. Es kann beispielsweise auch ein erster Versuch als Multicloud sein. Das heißt, man muss ja nicht direkt all in gehen, Aber vielleicht in den teuren Storage die Datenbank oder Sonstiges.

 

Wie ich unsere Whitepaper kenne, sind die alle total wertvoll. Und wie ich unser Vertriebsteam kenne, ihr gebt ja eure Kundendaten ein, wir rufen dann auch an. Aber das machen wir total gerne und gebt uns da Feedback: Habt ihr es gelesen? Was vermisst ihr da noch? Was sind noch Hilfen dazu, dass wir das erweitern können? Weil das Ganze schreiben wir ja schlussendlich nicht für uns, sondern für diejenigen, die es später nutzen, also für euch. Insofern für die Insights und für den erfrischenden Talk. Und danke fürs Zuschauen und ladet das Whitepaper runter.

 

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Joubin Rahimi
Managing Partner synaigy GmbH

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