insights! #105: TEVEO - In 5 Jahren zur 9-stelligen Brand: Was wirklich zählt, wenn du skalieren willst

100 Mio Umsatz – Teveo hat geschafft, woran viele scheitern: schnell skalieren, sauber bleiben – und dabei auch noch Spaß haben. 

Alex gibt Einblicke in seinen Führungsstil, die technologische Infrastruktur von Teveo und erklärt, warum der Schlüssel zum Erfolg nicht nur in Tools, sondern in der Art der Zusammenarbeit liegt. Sein Fokus liegt auf psychologischer Sicherheit, Vertrauen im Team und pragmatischer Systemwahl.

In fünf Jahren 100 Millionen Euro Umsatz mit purem Onlinevertrieb – das ist keine Glückssache, das ist System. Und das System heißt: Die richtigen Leute, Vertrauen und Skalierbarkeit.

Alexander Roddis CTO TEVEO

 

In dieser Folge von insights! sprechen wir mit Alex Roddis, CTO von Teveo – dem E-Commerce-Wunder, das in fünf Jahren 100 Millionen Euro Umsatz gemacht hat. Alex gibt spannende Einblicke in seine Rolle, warum Technik nicht das Wichtigste ist, welche Plattformen sie nutzen und was andere CTOs aus seiner Reise lernen können. Ein Gespräch über Wachstum, gute Fehlerkultur und die Frage: Magento oder doch lieber Shopify?

Teveo ist eine dieser Marken, die Du vielleicht (noch) nicht kennst, aber ganz sicher kennen solltest. Denn während andere E-Commerce-Player über stagnierende Umsätze jammern, knackt Teveo mit schlankem Setup und klarer Haltung die 100-Millionen-Euro-Marke – und das in nur fünf Jahren. CTO Alex Roddis zeigt, warum dabei nicht Technik, sondern Haltung und Pragmatismus zählen.

Technologie? Klar. Aber zuerst: Führungskultur

Wenn Alex über seine Rolle als CTO spricht, fällt auf: Technik ist für ihn Mittel zum Zweck – nicht Selbstzweck. Seine wichtigste Aufgabe? Ein Umfeld schaffen, in dem Menschen gerne arbeiten, sich sicher fühlen und Verantwortung übernehmen. Psychologische Sicherheit statt Mikromanagement. Vertrauen statt Ticket-Diktatur. Klingt soft? Ist es nicht. Es ist hoch effizient – gerade im Full-Remote-Setup.  

Skalierung heißt: Weg mit dem, was nicht mehr trägt

Was gestern noch funktionierte, ist morgen ein Klotz am Bein. Alex nennt das den Sprung von der Bezirksliga in die Oberliga: Systeme, Prozesse und Tools müssen mitwachsen. Das erfordert Mut zur Veränderung und ein gutes Händchen für Teamaufbau. Denn klar ist: Du skalierst nicht mit Tools, sondern mit Menschen, die Probleme gemeinsam lösen – und die richtigen Systeme dafür auswählen. Während viele CTOs reflexartig in Richtung SAP und hoch komplexer Plattformen schielen, geht Teveo bewusst einen anderen Weg. Mit Shopify und der Integration-Plattform Kato schafft man es, hochautomatisiert und effizient zu agieren – ohne Tech-Schulden aufzubauen. Das Prinzip: So wenig Komplexität wie möglich, so viel Performance wie nötig. Und das funktioniert nicht nur, weil Teveo ein D2C-Player ist. Auch für B2B wird gerade evaluiert: Welche Plattform macht es dem Außendienst vor Ort am leichtesten? Nicht dem Content-Manager. Nicht der IT. Dem Vertriebler, der am Point of Sale überzeugt. Customer first, sogar in der Tech-Entscheidung.

Influencer sind die neuen Vertriebler

Teveo hat früh verstanden, wo echte Hebel liegen: im Influencer-Marketing. Während viele Marken noch Performance-Kampagnen in Excel-Sheets planen, geht Teveo mit TikTok-Shops und starken Creators direkt auf die Plattformen, wo Zielgruppen wirklich unterwegs sind. Und ja – irgendwann kommt Performance Marketing dazu. Aber als Ergänzung, nicht als Basis.

Total Cost of Ownership – das böse Erwachen

Viele Systeme wirken auf dem Papier günstig – bis die ersten Rechnungen reinflattern. Ein gutes Beispiel: Order-Management-Systeme, die sich ohne Implementierungspartner gar nicht nutzen lassen. Oder Lizenzen für User, die das System nie öffnen. Alex warnt davor, nur auf Feature-Listen und Lizenzpreise zu schauen. TCO ist mehr als Excel. Es ist: Was kostet Dich das System wirklich – Zeit, Geld und Nerven? Teveo ist der Beweis: Du brauchst kein Riesenteam, keine legacygetriebene Infrastruktur und keine Meetingkultur, um skalierbar zu wachsen. Du brauchst eine klare Haltung, ein funktionierendes Setup – und den Mut, immer wieder zu hinterfragen, ob das, was Du heute nutzt, auch morgen noch trägt.
Christina Skoeries zeigt, wie moderne Führung funktioniert: mit Klarheit, Empathie und echter Verantwortung. Sie denkt nicht in Positionen, sondern in Potenzialen. Empowerment ist bei ihr kein Etikett – sondern tägliche Praxis. Und egal, ob dein Traffic gerade einbricht, dein Team unsicher ist oder du selbst an dir zweifelst – der Weg beginnt immer mit dem ersten Schritt: Mach einfach. Oder wie Christina sagen würde: „Geht nicht, gibt’s nicht.“

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Hier ist der Inhalt:

Joubin Rahimi

Grandios, dass ihr wieder dabei seid zu einer neuen Folge von insights! Mein Name ist Joubin Rahimi und heute mit dabei: Alex Roddis. Hi Alex.

 

Alex Roddis

Hi.

 

Joubin Rahimi

Super, dass du hier bist und in der heutigen Zeit, wo wir überall die Herausforderung haben: Wie gehen wir mit den Umsätzen um, die eher niedriger werden? Wir müssen gucken, dass wir Kosten einsparen. Da habt ihr eine geile Geschichte. Fünf Jahre harte Arbeit von Teveo, 100 Millionen Euro Umsatz, pure online. Da seid ihr, und ich freue mich für jeden, der das schafft, mega, im Moment ja eher die Ausnahme. Und das erst mal so: Womit macht ihr es eigentlich? Weil die meisten von uns sind Männer und gleich wird es sich erklären, warum wir die Marke vielleicht nicht so gut kennen.

 

Alex Roddis

Ich glaube, insgesamt, wo Teveo sehr stark ist drin, ist Sport, den man auch ein bisschen im normalen Leben, sage ich mal, tragen kann, funktioniert im Moment sehr gut, ist für viele interessant. Wir haben zwei Gründer, die da sehr, sehr fit im Design und auch im Organisieren sind und ich glaube, das, was wir dann letzten Endes mit der IT jetzt auch gerade bauen, um das Ganze zu supporten, also sehr viel in Richtung E-Commerce, Marketing, Automatisierung, AI. Das macht dann schon sehr viel Spaß zusammen. Und ich sage mal, die jetzigen Situationen, in der sich die Welt befindet, da versucht jeder, so ein bisschen über Wasser zu bleiben. Das funktioniert ganz gut.

 

Joubin Rahimi

Und deine Rolle als CTO ist … ?

 

Alex Roddis

Ich kümmere mich um alles, was irgendwie mit Technik zu tun hat, also wie man im Modernen spreche, du sagt: I do computers go beepupup. Wir machen also unsere WMS für den Autostore. Wir haben eine hochautomatisierte Logistikanlage. Wir machen den Shopify-Shop, wir machen das CRM-System, die ganze Integration. Aber ich glaube, was als CTO oder generell als Head of IT, whatever, wichtig ist, ist, dass man ein Arbeitsumfeld schafft, wo die Leute auch Bock haben, zu kommen und was zu machen. Wir haben ein Full-Remote-Setup, das ist dann auch noch mal so ein bisschen interessanter. Da muss man einfach gucken, dass die Leute das Gefühl haben, selbstständig arbeiten zu können, dass sie gehört werden, dass sie Vertrauen haben in einen selbst, dass man psychologische Sicherheit schafft in seiner Abteilung, in der gesamten Firma. Das macht Chris auch sehr gut, also einer unserer Gründer. Das ist jemand, wo ich sagen würde, für den würde ich durchs Feuer gehen, weil der einfach so zugewandt ist zu den Menschen, die für ihn arbeiten. Das macht schon Spaß.

 

Joubin Rahimi

Das, was du gerade erzählt hast, macht aus meiner Sicht einen wirklich guten CTO aus.

 

Alex Roddis

Ich hoffe.

 

Joubin Rahimi

Ist es euch aufgefallen, was? Du hast gar nicht über Technik geredet.

 

Alex Roddis

Nein.

 

Joubin Rahimi

Was ist los?

 

Alex Roddis

Ich liebe Technik, aber ich glaube, das Wichtige ist, Technik kann irgendwie jeder zu gewissem Maße hier besser oder schlechter, aber ich glaube, mit Leuten sprechen, Leute abholen und vor allen Dingen auch Leuten ein Umfeld schaffen, in dem sie Bock haben, Höchstleistungen zu bringen. Das ist das Wichtige. Ich glaube, mit draufhauen kommt man da nicht weit, sondern hochqualifizierte Fahrkräfte müssen die hochqualifizierten Fahrkräfte machen.

 

Joubin Rahimi

Weil super, super. Und in wie vielen Ländern seid ihr im Moment aktiv?

 

Alex Roddis

Wir sind jetzt dabei, zu internationalisieren, Step for Step. Sieben sind es, glaube ich, im Moment. Also Frankreich, Spanien, Holland. Wir sind jetzt in England und auch USA, sind wir so ein bisschen am überlegen, aber was kommt ggf. Später mal. Das ist dann auch nicht so einfach, weil mit einer deutschen Logistik nach international liefern, da hilft uns der Anbieter Seven Centers, heißen die, sehr gut. Da kann ich nur empfehlen.

 

Joubin Rahimi

Jetzt 100 Millionen, also dann hauptsächlich in Deutschland, oder?

 

Alex Roddis

Noch hauptsächlich, genau. Und das sind auch mehrere Marken. Insofern, das verteilt sich dann ein bisschen. Die fünf Jahre 100 Millionen - da träumen ja ganz viele davon, aber wie baust du dann die Infrastruktur auf?

 

Joubin Rahimi

Ist das ein großes Thema gewesen?

 

Alex Roddis

Also ich glaube, zum einen hat das Chris schon sehr gut, also einfach gefreesteilt, wie man das so schön sagt. Ich war sehr beeindruckt, was dann schon alles da war. Und dann gibt es halt einfach so, was in der Bezirksliga funktioniert, funktioniert dann irgendwann in der Oberliga nicht mehr und dann muss man bestimmte Sachen austauschen und verbessern. Das ist quasi so das Hauptsächliche, was ich gerade mache. Also Sachen, die vorher gut funktioniert haben, wenn man langsam an die Grenzen kommt, auszutauschen. Und das habe ich in vielen Firmen jetzt schon gemacht. Da brauchst du einfach ein gutes Team für. Das Erste, was du machst, ist immer gute Leute an Bord holen und die richtigen Leute an Bord holen. Also ich alleine gehe da unter und das macht dann sehr viel Spaß, zu sehen, wie die Teams wachsen, wie die Leute anfangen miteinander Probleme zu lösen.

 

Joubin Rahimi

Der Chris hat keinen technischen Background.

 

Alex Roddis

Nein. Also der hat, ich glaube, – sorry, Chris – irgendwas mit Wirtschaft gemacht.

 

Joubin Rahimi

So wie wir irgendwas mit Computern machen.

 

Alex Roddis

Genau, ich habe irgendwas mit Computern gemacht. Er macht irgendwas mit Wirtschaft.

 

Joubin Rahimi

Ja, weil ich finde, das muss man einfach mal hervorheben und sagen: Okay, wir haben 100 Millionen Euro, laufen drüber. Das ist ja, ihr habt ja auch die Verantwortung für 180 Mitarbeiter. Wenn so eine Ware bestellt wird, produziert wird, geliefert wird, bezahlt wird und der Shop wird nicht laufen oder ihr bekommt es nicht raus, ist ja auch eine Menge Risiko. Ist ja schon.

 

Alex Roddis

Ist immer so, aber ich sage mal, das Schöne ist, die Firma hat so eine Mentalität, wenn irgendwas kaputt geht oder schiefgeht, ja, ist doof, ist kacke, aber dann kümmert man sich drum und dann hinterher guckt man nicht: Wer hat denn da jetzt eigentlich Schuld? Sondern: Hey, warum war das eigentlich so? Was können wir jetzt eigentlich verbessern, dass das beim nächsten Mal nicht passiert? Also ich habe schon bei anderen Firmen ganz, ganz schlimme Black Fridays erlebt und bei Teveo der Black Friday, den ich jetzt mitgemacht habe, das war einer der entspanntesten und smoothsten, die ich erlebt habe. Und nicht, weil nichts passiert ist, sondern da ist sehr viel passiert, aber es war gut vorbereitet, es lief toll. Die Leute waren zusammen in einem War Room, hat echt Spaß gemacht.

 

Joubin Rahimi

Welche Plattformen nutzt ihr dafür?

 

Alex Roddis

Also für Shops insgesamt Shopify. Das funktioniert sehr gut. Für die ganze Integration zwischen den verschiedenen Best-of-breed-Systemen nutzen wir Kato. Kann ich auch nur empfehlen, das ist eine Integration-Plattform as a Service. Da kann man sich … Also da können selbst Business-Dullies dann mit Drag and Drop sich quasi Pipelines zusammenziehen.

 

Joubin Rahimi

Ist ja mega, aber wir sollten auch viel … Also ich bin ja ganz viel im Enterprise-Segment zuständig und wir denken dann halt, SAP. Da musst du ja SAP-XI-Plattform, oder BI-Plattform. Da hast du immer so ein Moller? Aber wenn du da hörst, mit wenig Personal, also aus IT-Sicht nicht geskillt, kannst du 100 Millionen fahren. Ja.

 

Alex Roddis

Also ich glaube, dahin geht das auch. Also mit immer weniger Leuten, die sehr hochkompetent sind, mit viel Automatisierung und AI und was auch immer, die Dinge wirklich stark voran pushen, so dass du einfach testest, bis wo du gehen kannst, bist zur nächsten Person. Es ist immer so funktioniert das so.

 

Joubin Rahimi

Du sagtest ja, für den B2C-Part und du hättest da Luft gelassen. Ihr habt noch andere Ideen, Richtung B2B, oder?

 

Alex Roddis

Ja, wir haben eine Nahrungsergänzungsmittelmarke. Also ich komme aus dem Fitnessbereich jetzt. Mittlerweile, würde ich sagen, ich war drei Jahre im Vorstand von ESN und More Nutrition und da haben wir auch viel erlebt und gemacht und B2B ist bei Nahrungsergänzungsmitteln immer ein Thema. Du möchtest deine Proteinriegel bei verschiedenen dann Edekas und Rewes und so weiter anbieten und da musst du halt gucken, wie kriegst du das Setup hin? Wie kriegst du das so geregelt, dass die Bestellungen dann, die ja schon sehr viel komplizierter sind als im B2C, sinnvoll in alle Systeme kommen und dann auch irgendwie die aus der Logistik rausgehen.

 

Joubin Rahimi

Bei dir ist es dann wahrscheinlich so, ich habe vielleicht eine Bestellung, die muss an x verschiedenen Zeitpunkten oder zu verschiedenen Zeitpunkten an verschiedene Edeka-Märkte, oder?

 

Alex Roddis

Ja, es gibt ja meistens dann so irgendwie drei, vier Typen von. Es gibt diese kleinen Fitnessstudios, dann gibt es die etwas Größeren, die dann für palettenweise kaufen, dann gibt es zentral gelistet, wo du wirklich richtig viel schiffst und dann gibt es auch Amazon, die wollen das immer ganz speziell und so. Also das musst du halt irgendwie alles in deiner Logistik erst mal aufsetzen, in dein System unterbringen. Das muss ja auch alles dann anders gelabelt und gepackt werden und so weiter. Das ist nicht so einfach. Also D2C ist halt, da kommt eine Bestellung rein, da werden drei T-Shirts in eine Packung gepackt, die wandern dann durch die Fördertechnik und dann label drauf und raus. Das ist halt bei B2B nicht so.

 

Joubin Rahimi

Wie geht ihr den Prozess an? Nehmt der dann auch Shopify oder macht ihr so ein Re-Platforming? Nein, Re-Platforming ist falsche. Oder macht ihr eine Auswahl und wenn ja, wie tut ihr die?

 

Alex Roddis

Also wir gucken gerade verschiedene Systeme an, Shopify, VTEX, und, ein, zwei andere auch noch, zu gucken, was ist so für die Leute, die wirklich vor Ort dann verkaufen, das Angenehmste. Und ich sage mal, wir kriegen das irgendwie an jedes System angebunden. Ich glaube, da ist es dann einfach sehr viel besser, zu gucken, was ist für die Leute, die später mit dem Kunden irgendwo sitzen und sagen: Ja, klar können wir das. Check. Und dann die Systeme hinten raus ist dann eher.

 

Joubin Rahimi

Nur damit ich es richtig verstehe, euch geht es dann nicht den Backend-Nutzer, der da Content pflegt, egal, das bekommt ihr irgendwie hin, sondern um den Vertriebler vor Ort?

 

Alex Roddis

Ich glaube, Firmen, die sehr stark skalieren, die konzentrieren sich immer auf ihre Superhelden und Superhelden im B2B sind immer die Leute, die vor Ort sitzen und sagen: Ja, wir haben den geilen Regel jetzt hier, willst du nicht mal probieren? Den vor Ort Vertrieb nach. Den musst du unterstützen, dem musst du das Beste an die Hand geben. Bei B2C ist es, da sind unsere Influencer, das sind unsere Superhelden. Also da müssen die so supportive werden, so gut das geht. Und wenn du das machst, dann geht Sales eigentlich von selbst.

 

Joubin Rahimi

Support der Superhelden? Ja. Das ist schön. Wie wichtig ist Marketing in diesem Konstrukt?

 

Alex Roddis

Ich glaube, für uns ist sehr viel Influencer-Marketing natürlich. Wir haben jetzt gerade auch einen TikTok-Shop aufgemacht mit als einer der ersten Brands. Yeah, Philipp. Unser CMO heißt Philipp. Der hat sich da sehr stark involviert, hat das sehr gut gemacht. Und ich glaube, Influencer-Marketing auf Instagram, TikTok, das ist für uns was. Jetzt kommt natürlich Step-by-Step auch Performance-Marketing dazu. Das ist immer so, wenn du ein bisschen reifer wirst, dann musst du auch in die Richtung gehen, aber das ist sehr viel komplizierter, sehr viel teurer, sehr viel anstrengender und auch mit sehr viel weniger Marge verbunden, würde ich tippen.

 

Joubin Rahimi

Okay, ganz sicher. Du hast halt ja einige Auswahlprozesse schon hinter dir. Was würdest du einem anderen CTO mitgeben, der neu in die Rolle reinkommt?

 

Alex Roddis

Um ein System auszuwählen?

 

Joubin Rahimi

Genau.

 

Alex Roddis

Das ist eine gute Frage. Ich glaube, also man kann eigentlich bei Shopsystemen nicht mehr so viel falsch machen, wenn man sich für eine der gängigen Lösungen entscheidet. Die kriegen das alles irgendwie hin. Ich glaube, was wichtig ist, wie gut wird man supported? Customer Success Management, das ist extrem gut. Sowohl bei Shopify als auch bei VTEX. Und da muss man einfach gucken, was sind die Märkte, die ich trainieren will? Und ich glaube, da ist Shopify noch eine relativ weit vorne. Das wäre auch etwas, wo ich dann immer gucken würde, wo will ich hin? Will ich einfach nur in DACH bleiben, will ich weiter expandieren.

 

Joubin Rahimi

Weltweit aktiv sein.

 

Alex Roddis

In DACH kann man vielleicht auch noch mal so einen Magento-Shop aufsetzen.

 

Joubin Rahimi

Wie schön du das sagst?

 

Alex Roddis

Ja, keine Ahnung. Würde ich nicht empfehlen.

 

Joubin Rahimi

Warum würdest du es nicht empfehlen?

 

Alex Roddis

Ich glaube, zum einen bist du oft sehr viel langsamer. Die Skalierung … Also wenn du einen Shop hast, der wirklich explodiert und du hast einen Magento-Shop, dann sicher gibt es Leute, die können auch einen Magento-Shop skalieren und ich gehöre auch dazu, aber das ist sehr viel anstrengender und es ist sehr viel intensiver. Und die Total Cost of Ownership, so etwas selber zu bauen und zu warten und dann nach hinten raus auch zu supporten, ist sehr viel höher, als wenn du einfach Shopify Plus nutzt und dann damit irgendwie an den Start gehst oder VTEX hat auch ein Modell. Ich glaube, das ist der eigentliche Grund. Du schläft besser, ist es leichter, es geht schneller, weniger Hassel.

 

Joubin Rahimi

Ich unterschreibe fast alles, was ich will sagen. Ich weiß nicht, ob es zu sehr inside out ist von uns jetzt als Agentur. Die ganzen SaaS-Anbieter, das verändert vieles. Häufig ist es ja ein prozentuales Modell an dem, was die verdienen und einige gehen gerade auch davon wieder weg, dass sie sagen: Wenn ich wachse, das wird dann zu viel. Und dann kommen die dann wieder auf On-Premise-Sachen und dann gibt es zwei Unterschiede: Diejenigen, die da alles selber machen, wo ich sage: Nein, das ist total unsinnig. Du machst das nicht günstiger, du hast Management Zeit, um dich darauf zu konzentrieren und daher bieten wir das auch noch mal an. Wir managen auch SaaS-Plattformen.

 

Alex Roddis

Also quasi als Intermediary dazu?

 

Joubin Rahimi

Ja, wenn die Produktdaten, die preis sind alle null, warum? Du weißt, die Plattformen laufen. Irgendwo ist aus dem Preis 39,90 für die Hose eine Null geworden. Aber wo?

 

Alex Roddis

Ich glaube, das ist gut, wenn man jemanden an der Seite hat, wenn man eine kleine IT hat, kann man das ganz gut helfen. Wir arbeiten auch viel mit Agenturen zusammen. Ich glaube, wenn du viel selbst machst, dann kommst du nicht drumherum, irgendwann eine gute eigene IT intern zu haben. Also bei einer Firma, wo ich vorher gearbeitet habe, da haben wir das mal durchgerechnet und wir alle dachten: Shopify plus, total teuer. Und generell sagt man: Andere Lösungen sind sehr teuer. Und wir sind einfach dazu gekommen: Okay, wenn wir das alles einberechen, dann ist es immer noch relativ günstig. Aber ich glaube, das kommt immer auf die Company an. Da muss jeder sich das selbst mal überlegen.

 

Joubin Rahimi

Und ich glaube, da kommen wir zu einem ganz guten Punkt: Selbst überlegen und Kosten, Total cost of Ownership genannt. Wo sind die versteckten Kosten aus deiner Sicht? Also ich mache mal noch mal ein bisschen, ich frame das noch mal ein bisschen. Wir müssen nicht nur über Kosten der Plattform reden, sondern alles, was irgendwie da reinkommt.

 

Alex Roddis

Also ich glaube, wenn du jetzt rein von Plattformen redest, dann, wenn es eine Plattform ist, die quasi immer mit … Das ist mein Implementierungsplan, aber das sagen sie dir dann erst, wenn quasi schon der Vertrag unterschrieben ist. Ich glaube, das können versteckte Kosten sein.

 

Joubin Rahimi

Aber wenn du gar nicht weißt, Firma braucht jemanden, der …

 

Alex Roddis

Genau, wir brauchten ein Order-Management-System. Die haben gesagt: Hier, wir sind das beste Order-Management-System der Welt. Die machen das auch nicht schlecht, aber du konntest das quasi nicht selbst implementieren. Du musst dann einen Implementierungspartner dazunehmen, sonst konntest du das System nicht benutzen. So was würde ich als Hidden Cost mitnehmen. Ich glaube aber auch, wenn du viele User hast, die das System selten benutzen, aber als Nutzer existieren und Geld kosten, das kann halt viel kosten, da würde ich immer dazu übergehen. Alle Leute, die das brauchen, erst mal rein, aber schnell zweimal im Monat ausmisten, so, dass die Leute nicht gestoppt werden, sondern schnell arbeiten können, aber sie verschwinden, wenn sie das System nicht nutzen. Und ansonsten, ich glaube, Plattform-Usage ist Payment vielleicht noch ein Thema. Also ich glaube, Paymentkosten muss man gut im Auge haben und was ich gelernt habe, auch immer wieder regelmäßig nachverhandeln, wie gesagt.

 

Joubin Rahimi

Schön, wie du hier immer noch andere Menschen da einbindest.

 

Alex Roddis

Das ist dann eine Sache, die kann schnell aus dem Ruder laufen. Gerade wenn man immer mehr verkauft, werden diese Sachen immer mehr und mehr und mehr.

 

Joubin Rahimi

Ich glaube, okay, die Skalierungseffekte, wo du dann sagen kannst: Okay, jetzt haben wir das Zehnfache von Umsatz. Da muss Payment günstiger werden. Ja, super. Alex, danke für die ganzen insights.

 

Alex Roddis

Sehr gern.

 

Joubin Rahimi

Wenn Menschen Fragen haben, können Sie dir direkt schreiben?

 

Alex Roddis

Klar.

 

Joubin Rahimi

Super. Dann macht das. Ich glaube, der Austausch ist mega wichtig und da haben wir noch mal Chapeau ans gesamte Team. Dann mit fünf Jahren 100 Millionen. Tolle Idee, gute Umsetzung. Da muss man den Hut vorziehen, dass das machbar ist. Dann weiterhin viel Erfolg. Noch mal in fünf Jahren die Milliarde, oder?

 

Alex Roddis

We will try.

 

Joubin Rahimi

Ja, okay. Super. Also in fünf Jahren sitzen wir wieder hier.

 

Alex Roddis

Alles klar.

 

Joubin Rahimi

Danke und bis bald.

 

Alex Roddis

Tschüss.

 

Joubin Rahimi

Cool.

 

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Joubin Rahimi
Managing Partner synaigy GmbH

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