Joubin Rahimi
Grandios, dass ihr wieder dabei seid zu einer neuen Folge von insights! Mein Name ist Joubin, Joubin Rahimi und heute mit dabei: Markus Dränert. Hi Markus.
Markus Dränert
Hallo Joubin. Super, dass ich hier sein kann.
Joubin Rahimi
Nicht nur zum ersten Mal jetzt.
Markus Dränert
Zum zweiten Mal.
Joubin Rahimi
Zum zweiten Mal, genau. Und heute reden wir über die Welt und die Unsicherheit und all das, was uns gerade bewegt. Bleib dran, weil wir haben einige Thesen, die wir am Vorgespräch … Da sind wir nicht übereinandergekommen. Insofern wird das eine spannende Folge heute. Aber bevor wir da einsteigen, magst du noch zwei, drei Sätze zu dir und deiner Rolle sagen?
Markus Dränert
Markus Dränert. Ich bin bei Intershop, Chief Operating Officer. Das heißt, alles, was mit Produkt, Kundenservice und den neuen Technologien zu tun hat, weil das bringen wir natürlich auf die Plattform, um zukunftssicher zu sein, liegt bei mir. Und insofern befinden wir uns ja gerade selber mitten in diesem Umbau. So würde ich es jetzt mal formulieren: Das Geschäftsmodell ist die Technologie und allem, was wir tun in diesen Zeiten, die wir gerade haben und was in der Welt passiert uns herum. Genau.
Joubin Rahimi
Wir kamen ja über Strafzölle, über Trump, über einen Krieg, über all das, auch Corona und so weiter, was doch gerade die Welt verändert und KI. Und da hattest du auch einfach gesagt, da gibt es einen neuen Begriff, also „neu, nach VUCA, den kannst du droppen.
Markus Dränert
Nach VUCA kommt BANI.
Joubin Rahimi
Nach VUCA kommt BANI, genau. Und das ist ja auch eine Veränderung, die wir hier wirklich haben. Da merkt man diese Zögerlichkeit und so weiter, die hat jetzt einen Namen, BANI. Machst du einscheigen? Soll ich …
Markus Dränert
Ich glaube, jeder kann ja mal über BANI googeln, was genau ist von der Abkürzung, aber letztendlich geht es darum, wirklich, wie gehen wir in Zeiten von diesen Unsicherheiten eigentlich um. Wie du schon gesagt hast, es gibt so viele Dinge, die gerade uns herum passieren, auch in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit und darauf braucht man Antworten. Nicht selten führt diese Unsicherheit aber auch zu Ängstlichkeit, was dann einfach dazu führt: Okay, ich verharre erst mal und mache relativ wenig oder ich mache es langsam, obwohl eigentlich dringender Handlungsbedarf besteht. Viele dieser Veränderungen laufen im Moment nicht linear, also nicht mehr so planbar wie vielleicht früher, wo ich in bestimmten Phasen denken konnte. Also früher, keine Ahnung, hatte ich mal eine Innovationsphase, dann hatte ich eine Wachstumsphase und dann hatte ich mal wieder eine Schrumpfungs-und-Spar-Phase. Und je mehr man einfach mit Kollegen spricht, ich glaube, es findet gerade einfach alles parallel statt. Und das, finde ich, bringt dann BANI ein bisschen plakativer, anfassbarer, so in: Was ist es denn eigentlich wirklich? Und es geht aus meiner Sicht genau darum, dass alle diese Dinge gleichzeitig passieren und diese Veränderungen auf verschiedenen Ebenen auch alle gleichzeitig irgendwie organisiert werden müssen.
Joubin Rahimi
Und das ist ja mega schwer. Und es betrifft ja fast alle Branchen. Also unsere Branche betrifft das ja, auch unsere Kundenbranchen, was ich mitbekomme. Die haben alle dieses „Ich muss innovativ sein, ich muss effizienter werden, habe aber weniger Mittel zur Verfügung". Also egal, ob ich das Geld ist oder Mitarbeiter in die Rente gehen und ich sie dann gar nicht mehr nachbesetzen kann, warum auch immer. Also LKW-Fahrer Eine andere Personen, das ist ja breit gestreut, das Thema. Ist das ein Thema, was ihr seid international auch gut vertreten. Ein deutsches Thema, ein europäisches oder ein weltweites?
Markus Dränert
Es ist weltweit. Es ist weltweit. Es geht über alle Branchen und ich glaube, man muss vor allen Dingen erst mal akzeptieren, dass das einfach gerade stattfindet und dass das normal ist. Ja, also wir, dadurch dass wir auch sehr viel jetzt parallel machen, also wir bauen das Produkt wir müssen künstliche Intelligenz reinbringen. Wir denken darüber nach, wie wir künstliche Intelligenz intern einsetzen. Wir denken nicht nur darüber nach, wir tun es schon. Wie schneiden wir die Produktteams neu? Wie können wir neu zusammenarbeiten? Das sind alles Veränderungen. Und gleichzeitig müssen wir noch Kosten sparen. Und ich glaube, das ist dann oft auch ein Punkt, wo man schnell überfordert ist. Wieso machen wir denn alles gleichzeitig? Können wir nicht einen Plan entwickeln und das mal so ein bisschen abschichten? Und die ehrliche Antwort ist einfach: Nein, können wir nicht. Weil wenn wir anfangen, das abzuschichten und aufzuteilen, werden andere schneller sein. Da werden andere schneller sein. Es gibt auch welche, die starten auf einer grünen Wiese, die haben keine Vergangenheit, die sind noch schneller. So und das muss man alles organisieren. Und ich glaube, da ändert sich gerade deutlich oder massiv auch das Verständnis von Führung und wie kann man so einen Wandel überhaupt gestalten?
Joubin Rahimi
Dann lassen wir mal da einsteigen, weil ich glaube, das ist viel spannender, als, ich sage mal, Trump Zölle und so weiter. Das ist ja unberechenbar. Aber das Thema KI und wie die Arbeit sich verändert. Wir machen jetzt ja auch gerade, während wir hier sitzen, einen Hackathon, wo wir sagen, okay, nächstes Projekt einfach weniger als 50% Aufwand und einfach komplett mit AI, was auch immer komplett jetzt heißt. Was macht ihr, um euer Team da zu enablen? Ihr habt ja gesagt, du machst da oder ihr macht ja schon einiges.
Markus Dränert
Also wir haben erst mal ein eigenes AI-Team gegründet, was zwei Schwerpunktthemen hat. Zum einen konzipieren wir dort Produkte und Geschäftsmodelle, um wirklich Co-Piloten und Agenten, also im Prinzip KI-Tools, so würde ich das jetzt mal nennen, in unser Produkt einzubauen, dass unsere Partner, Kunden und Kunden unserer Kunden Dinge automatisieren können, eine bessere Suche haben, virtuell beraten werden bis hin zu einem automatisierten Kundenservice. Und dann schauen wir uns nach innen in Richtung Intershop an: Wo können wir künstliche Intelligenz einsetzen? Das heißt, wir machen wirklich mit jedem Bereich sogenannte Discovery Workshops. Das heißt, wir schauen uns wirklich an: Was sind die Prozesse, die routinelastig sind? Was sind Themen, wo wir vielleicht nie Zeit für hatten? Was sind Themen, die wir gerne machen würden, aber uns vielleicht heute nicht leisten können? Und dann schauen wir sehr passgenau: Was kann KI heute wirklich davon auch lösen? Ich glaube, wichtig ist immer, dass man sich auch Themen raussucht, die funktionieren, weil sonst hat man einfach nur eine Enttäuschung nach der anderen. Und ich glaube, es kommt auch gar nicht darauf an, jetzt alles sofort zu machen. Man muss sich wirklich die Anwendungsfälle rauspicken, wo man sagt: Okay, da ist die Technologie in dem Kontext weit genug. Da kommt auch was Brauchbares raus und dann damit anfangen. Und ich glaube, das ist eigentlich das Wichtigste, überhaupt mal ins Handeln zu kommen.
Joubin Rahimi
Das ist so oder so. Wir heißen TIMETOACT als Gruppe und insofern müssen wir es so oder so einfach machen und ausprobieren. Führung hattest du gerade angesprochen. Ich finde es sehr spannend, auch die Diskussion: Wie gehst du mit KI dann um im Unternehmen? Und ich teile mal meine Analogie: Ich sage, früher in den Fabriken haben wir ganz viel mit der Hand gemacht oder mit Personal erschlagen, weil wir es nicht anders konnten. Dann kamen die Werkzeuge dazu, dann die Robotik, sodass teilweise jetzt auch wirklich in Fabriken dann gar kein Mensch mehr arbeitet, sondern alles über Robotik gemacht wird. Die IT selber ist ja sehr händisch. Das finde ich ja irgendwie, finde ich, so einen Treppenwitz: Da sitzen Menschen, die schreiben Code, ohne dass sie eigentlich Hilfsmittel haben, oder wenn dann nur so ganz leichte Sachen, wie eine Schablone, im Sinne von: Ich habe einen Debugger, der sagt: Was funktioniert nicht? Und jetzt mit AI kommt auf einmal die Robotik rein. Also wie früher in den Fabriken, habe ich jetzt auf einmal Sachen, die werden gemacht von jemandem und ich muss sie nur noch zusammen stecken, kontrollieren, anweisen. Klar noch auf einem anderen Level, aber das ist auch okay, weil vorher, beim Autobau, gab es ja Menschen, die haben eine bestimmte Aufgabe gemacht und das war handwerklich, körperlich. Und jetzt in der IT hast du dann nicht handwerklich, körperlich, sondern geistig. Deswegen klar, musst du das ein bisschen abstrahieren. Aber jetzt fangen wir da an, zum ersten Mal wirklich Hilfsmittel zu haben. Und ich denke, zwei Themen: A, ich weiß nicht, ob du es so siehst oder nicht. Einige sagen: Ai ist ein neuer Kollege. Da sage ich: Nein, das ist einfach eine Bohrmaschine oder ein Roboter oder sonst was, also ein Hilfsmittel. Und B: Nicht alle Mitarbeiter bekommst du so mit. Also es gibt einige, die sind da total offen, andere nicht. Und C: Ich glaube, unser gesamtes Modell müssen wir verändern dadurch, weil auch Near und Offshoring verändert sich ja auch. Und jetzt gab es auch, ich glaube, Google oder Microsoft, die haben noch mal Live Translation gemacht. Das hatte ich immer mal wieder erwähnt. Wenn das kommt, ist Near und Offshoring mit einer anderen Sprache auf einmal komplett anders, weil du ein Meeting dann, jeder in seiner native speak macht und dann wird es übersetzt. Hätten wir AI nicht, wäre das ganz Cool, weil dann kannst du Offshore und kannst du in der Muttersprache sprechen. Aber jetzt haben wir auch AI und dann die Frage ist: Brauchst du überhaupt dann Offshoring, wenn du eigentlich AI machst oder musst du es ganz anders denken? Auch dann impliziert das Thema Führung. Jetzt habe ich ganz viel geredet.
Markus Dränert
Ja, ich wollte gerade sagen, haben wir viele Themen.
Joubin Rahimi
Nicht schlecht, aber ihr macht ja einiges dazu. Wie stellt ihr euch auf? Wie seht ihr das in dem Zuge?
Markus Dränert
Ja, also ich glaube, es gibt noch einen großen Unterschied, wenn man jetzt AI, künstliche Intelligenz und diese Agenten und Co-Piloten anschaut im Vergleich zu einer Fabrik, weil in der Fabrik war es doch immer eine Art Routinetätigkeit, die häufig auch körperlich schwer war. Oder das musst du präzise Schweißnähter sein. Die Liste ist jetzt lang. Und du hast eigentlich wiederkehrende Tätigkeiten automatisiert. Das, was wir jetzt natürlich sehen mit GitHub Copilot, die wir wirklich in unseren Development-Teams einsetzen, heute, wir nennen es Co-Coding. Im Moment ist es Autocomplete. Also ich nenne es jetzt mal Vorschläge von der KI: Okay, der versucht, live mitzulesen, was scheint der Entwickler gerade programmieren zu wollen und interpretiert das nach vorne und sagt: Willst du das? Und dann kannst du eigentlich Enter drücken, dann ist es drin. So. Das ist jetzt die erste Stufe. Und ich glaube, das ist schon ein Unterschied, weil ich kann der KI im Prinzip jetzt auch ein Fehlerbild geben und sagen: Hey, ich habe hier einen Bug in der Software. Kannst du schon mal selber gucken, wo vielleicht der Fehler ist und mir zwei, drei Vorschläge machen, wo ich hinschauen muss. Und das ist schon auch mal, glaube ich, eine neue Stufe als jetzt ein Schweißrobotor, der immer das Gleiche teilschweißt und einmal programmiert ist. Das heißt, wir kommen hier jetzt schon in eine Ära, wo ich individuelle jeweils unterschiedliche Aufgabenstellungen der KI geben kann und sie zumindest mal mit guten Lösungen kommt oder mir einfach Zeit spart, weil mir die KI schon sagt: Schau genau dahin, da könnte der Fehler sein und übrigens, ich habe dir schon mal einen Vorschlag gemacht.
Joubin Rahimi
Jetzt kommt meine These dazu. So wie du es beschreibst, Daumen hoch, sehe ich genauso. Ich würde aber noch mal weiter rauszoomen. De facto macht ein Softwareentwickler immer das Gleiche und liebe Kollegen, Das meine ich jetzt total respektvoll und liebevoll. Eine Anbindung an ein SAP ist eigentlich immer das Gleiche, aber die Felder sind anders, die Beschreibung ist anders, wie es genutzt wird. Und klar, bisher mussten da Menschen ja nachdenken: Wie bin ich es zusammen? Aber jetzt habe ich ein Hilfsmittel, was dieses Nachdenken für mich übernimmt. Und wenn ich dann raus zoome den Blickwinkel, ist es eigentlich wieder das Gleiche. Es ist nur eine Anbindung an SAP. Tut mir leid, nur eine Anbindung an SAP. Für eine AI ist es dann total egal, weil die das ja trainiert hat und dann kann.
Markus Dränert
Aber ich glaube, das ist die gleiche Diskussion, die wir mit Roboterautomatisierung auch schon vor 30 Jahren hatten, wo es dann hieß: Oh Gott, jetzt werden alle Arbeitslos in der Fabrik, und so ist es ja nicht. Na, also die Wertschöpfung-
Joubin Rahimi
Es verschiebt sich halt.
Markus Dränert
Es verschiebt sich. Die Wertschöpfung geht ja weiter und ehrlich gesagt sind wir doch froh, wenn wir uns nicht mehr die Anbindung der SAP-Daten kümmern müssen, weil es uns jemand abnimmt. Weil es auch keinen Mehrwert bringt. Die Frage ist doch: Okay, was mache ich mit den Daten? Und wie kann ich den Business-Wert eigentlich da rausholen und nicht? Wie muss ich in in einem Migrationsprojekt erst mal x Tage auf eine SAP-Anbindung verbraten. Aber das ist doch ein sehr schönes Beispiel. Ich glaube, solche Dinge zu automatisieren, ist doch gut, und dann wirklich den Business-Mehrwert zu heben und dafür die Zeit wieder zu haben.
Joubin Rahimi
Was für Menschen brauchen wir denn? Den perfekten Coder brauchen wir dann ja nicht mehr. Was für Menschen brauchen wir in den Firmen? Was brauchen wir und was braucht ihr? Was braucht der Kunde zukünftig an Typ Softwareentwickler oder ist es gar kein Softwareentwickler? Das ist ja auch …spannende
Markus Dränert
Also ich glaube, es gibt so ein paar Dinge, die ziehen sich durch, egal ob man Führungskraft ist, Kollege, Mitarbeiter, Projektmanager, egal was man macht. Ich glaube, wir müssen bei all dem, was gerade passiert, das ist ein Begriff, der, glaube ich, schon häufig gefangen ist, aber ich glaube, es wird immer wichtiger, dieses lebenslange Lernen. Also wer nicht bereit ist, sich wirklich auf diese ganzen neuen Themen einzulassen, sie auszuprobieren, anzuwenden, der wird ins Hintertreffen geraten. Ja. Und früher, weiß ich nicht, habe ich vielleicht Bewerber eingestellt, die lange in einem Spezialgebiet sich ein Wissen aufgebaut haben und gesagt haben: Mensch, der hat da zehn Jahre Erfahrung, das ist der Beste für uns. Heute würde ich wahrscheinlich eher reingucken: Okay, wer hat denn jedes Jahr, ich sage jetzt mal was Neues, Inhaltliches gemacht? Der muss jetzt nicht jedes Jahr seinen Job wechseln, das meine ich nicht damit, aber ist diese Flexibilität, reflektiert sich die im Lebenslauf? Genau, wirklich sich auf neue Herausforderungen, neue Technologien einzulassen, damit umzugehen und quasi selbst, ich sage jetzt mal in einem ständigen Change zu sein, weil ich glaube, das ist das, um was es eigentlich geht. Wir müssen uns immer wieder schneller hinterfragen, egal ob wir ein Produkt bauen, ob unser Geschäftsmodell noch funktioniert oder wie ich eigentlich arbeite. Und das ist egal, ob ich Entwickler bin, Projektmanager oder ein Sales-Kollege. Also auch im Sales wird sich vieles verändern.
Joubin Rahimi
Ja, noch mal ein ganz anderes Thema dazu. Aber die Softwareentwicklung jetzt für euch als Anbieter … Ihr schwenkt ja immer mehr auf SaaS-Produkt und weniger Professional Service.
Markus Dränert
Ja, passt. Wir nennen es PaaS. Also SaaS sind wir nicht. Das ist dann schon eher out of the box und alles ist gleich. Deswegen, wir nennen es eher Plattform-Service.
Joubin Rahimi
Ihr seid ja immer mehr Produkt oder Fokus darauf. Wie viel Prozent Code schreibt ihr schon? Habt ihr eine Zahl? Ich weiß, Microsoft sagt irgendwann 20, drei Wochen später sagt Google macht 30, sagt Microsoft, ich mache Ende des Monats 40. Also Jeder immer zweimal mehr als du.
Markus Dränert
Die Frage ist immer: Was ist gut? Viele Lines of Codes oder einfach ein guter Code? Nein, es geht ja nicht die Lines of Code. Ich glaube, die Frage ist wirklich: Was schaffst du für einen Business-Mehrwert? Also das, was du zum Kunden bringst und zum Partner. Das muss einen unmittelbaren Vorteil haben. Also entweder mache ich mehr Umsatz mit meinem Shop oder ich spare Kosten oder ich kann schneller in neue Märkte rein, Flexibilität, oder ich kann in kurzer Zeit schnell neue Vertriebskanäle ausprobieren. Oder ich kann mit Agenten und Co-Piloten, die wir in der Plattform bereitstellen, Fachkräftemangel bei Partnern oder Kunden lösen. Also ich glaube, das sind die Themen von heute. Und hoffentlich schreiben wir dafür nicht viele Lines of Codes. Also im Idealfall, kommen wir wieder auf BANI zurück, würde ich eigentlich gerne beides machen. Ich würde gerne unsere Codebase halbieren, die Zeilen of Codes eigentlich loswerden und gleichzeitig diese ganzen neuen Innovationen schaffen.
Joubin Rahimi
Warum willst du die loswerden?
Markus Dränert
Du musst ja alles maintainen. Also ich glaube, je weniger Lines of Code du hast, umso besser.
Joubin Rahimi
Aber mit AI? Ist es egal oder ist es dann doch gar nicht so egal? Da bist ja viel dichter dran, als wir jetzt.
Markus Dränert
Also ich sage mal, wie wir dorthin kommen, ist mir erst mal egal. Ich glaube, dass AI auf jeden Fall uns helfen kann, weil AI erstens mal diese zwölf Millionen Lines of Codes, die wir ungefähr fast haben. Also wir haben wirklich ein Monster über die Jahre gebaut.
Joubin Rahimi
Sagt sie so nicht, alle haben Monster.
Markus Dränert
Ja, und da kann AI natürlich helfen, mal drüber zu schauen und zu sagen: Okay, was können wir vielleicht abkürzen?
Joubin Rahimi
Super. Was würdest du jetzt jungen Menschen, die in den Job reingehen, in unseren Bereich, was würdest du denen mitgeben? Du hast gesagt, lebenslanges Lernen, schon mal mit. Aber du hast wahrscheinlich noch aus deiner Erfahrung – du bist ja ganz, ganz lange in solchen Rollen – zwei, drei weitere Tipps, was wichtig ist.
Markus Dränert
Ich glaube, den jungen Menschen, Kollegen muss man ja nichts erklären, wie die Welt heute läuft. Sie kommen aber eigentlich immer, wenn sie jetzt nicht gerade bei einer ganz jungen Agentur oder bei einem ganz jungen Start-up sind, wo nur junge Menschen sind, häufig auch in Unternehmen, wo es auch erfahrene ältere Mitarbeiter gibt. Und ich glaube, das ist ganz spannend. Also ich glaube, ich brauche keinem Uni-Absolventen erzählen, wie jetzt ChatGPT oder sonst irgendwas einsetzt, das tun sie eh schon.
Joubin Rahimi
Im Zweifel früher als die Ältere.
Markus Dränert
Ja, aber jetzt wird es natürlich spannend. Das heißt, jetzt trifft jung und alt, ich nenne es jetzt einfach mal so plakativ, aufeinander. Und dieser Change muss ja zusammengestaltet werden. Und ich glaube, mein Tipp wäre einfach, wirklich da ein Stück weit auch mal reinzuhören, bei den erfahreneren älteren Mitarbeitern: Okay, warum bewegen die sich gefühlt gerade nicht? Warum adaptieren die das denn nicht so schnell? Warum beharren die denn auf diesen alten Mustern? Und ich glaube, jeder muss seinen Weg finden, damit umzugehen, weil das ist einfach da. Es ist nicht weg und es geht auch nicht weg. Es wird nur erfolgreich sein, wenn man zusammen diesen Umbau wirklich schafft.
Joubin Rahimi
Habt ihr gemerkt? Meine Frage war auf die jüngeren Mitarbeiter und du hast sie umgedreht. Da brauchst du nichts machen. Du bist mit denen unbeweglich, mit den vermeintlich dann Älteren, die so eingefahren sind. Da musst du ran.
Markus Dränert
Nein, mir ging es … Also du hast ja eher gefragt, was ist der Tipp für die Jüngeren? Ich glaube, ich brauch keine Technologietipps geben, weil die jungen Leute können das eh, aber sie werden einfach auf die Älteren treffen. Und das muss zusammen ja auch funktionieren, weil die arbeiten täglich zusammen, die bauen zusammen die Zukunft, das Produkt. Und beides zusammen ist, glaub ich, das, was du schaffen musst in diesem ganzen Change-Prozess.
Joubin Rahimi
Und das ist ein superschönes Schlusswort. Da möchte ich es einfach bestehen lassen. Lieber Markus, danke dir. Danke euch fürs Zuhören und gerne wieder Fragen, Kommentare, Anmerkungen unten rein. Wir diskutieren herzlich gerne mit.
Markus Dränert
Und wir machen bestimmt noch mal eine Runde, oder?
Joubin Rahimi
Wir machen noch eine Runde.
Markus Dränert
Alles klar. Dann bis zum nächsten Mal.